Es sind nicht nur die geringen finanziellen Möglichkeiten, die es Menschen im Bürgergeld Bezug schwer machen, ein gutes Leben zu führen. Neben dem geringen Regelsatz machen vielen auch die grassierenden Vorurteile schwer zu schaffen.

Mit dem Online-Planspiel „Bürgergeld-Bingo“ will die Diakonie gegen die Vorurteile angehen und die breite Öffentlichkeit für die Lebenssituation von Menschen in Armut sensibilisieren. Mit Online-Bingo hat man die Möglichkeit, spielerisch auszuprobieren, ob man mit 502 Euro – dem aktuellen Regelsatz eines alleinstehenden Erwachsenen – über den Monat kommt.

Neben der Diakonie wurde das Spiel von der Selbstorganisation von Menschen mit  Armutserfahrung Armutsnetzwerk e.V., dem Evangelischen Verband Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt und dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt Bayern initiiert. Auch sie kritisieren eine einseitige Debatte in der Öffentlichkeit. „Es wird oft über Bürgergeldbeziehende gesprochen, als wären sie eine fremde und schwer bewegliche, homogene Gruppe. Aber wir haben es mit Erwerbstätigen und Erwerbslosen, mit Alleinerziehenden, mit Kindern und Jugendlichen zu tun, die täglich darum kämpfen, durchzukommen“, betont Gudrun Nolte vom Evangelischen Verband Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt.

Das Spiel wolle „Fakten statt Fake über Armut“ vermitteln, erklärte die Vorsitzende der Diakonie, Maria Loheide. Mit dem Spiel wolle man sich an die breite Öffentlichkeit richten, die man über theoretische Erklärungen nicht erreiche. Im Vordergrund stehe, Vorurteile gegenüber Menschen, die Bürgergeld beziehen, abzubauen.

„Wir wollen weniger Populismus und Patentrezepte und Hartleibigkeit im Umgang mit Armut. Es gibt nicht die Bürgergeld-Beziehenden. Es gibt Menschen, die es trotz massiver Bemühungen nicht schaffen, endlich aus der Armut herauszukommen“, so Loheide in einem Bericht des MDR vom 26. Oktober 2023.

Mit diesem Link kommen Sie auf die Website des Spiels: https://buergergeld-bingo.de/spiel/