Am 14. Juni 2025 war es wieder soweit: In Wetzlar fand der diesjährige Christopher Street Day (CSD) Mittelhessen statt – ein kraftvolles Zeichen für die Rechte und Sichtbarkeit von LGBTIQA+ Menschen in unserer Region.

Auch wir – der Verein „Wetzlar erinnert“ und die WALI – waren mit dabei und unterstützten die zentralen Forderungen der Organisatorinnen und Organisatoren. Gemeinsam mit hunderten engagierten Menschen demonstrierten wir lautstark, bunt und entschlossen für eine vielfältige und solidarische Gesellschaft.

Nach dem Start der Demonstration in der Bahnhofstraße zog ein farbenfroher Zug durch die Altstadt, begleitet von Musik, Transparenten und klaren politischen Botschaften. Ziel war der Parkplatz vor dem Kulturzentrum Franzis, wo ein Straßenfest mit abwechslungsreichem Bühnenprogramm, informativen Redebeiträgen und vielen Begegnungen stattfand. Im Anschluss wurde bis tief in die Nacht im Franzis bei einer Tanzparty weiter gefeiert.

Warum wir auf die Straße gehen

Der CSD ist weit mehr als nur eine Feier: Er ist ein politisches Statement. Weltweit – und auch hier in Mittelhessen – sind queere Menschen weiterhin mit Diskriminierung, Unsichtbarkeit und Gewalt konfrontiert. Die Akzeptanz von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transidenten, intergeschlechtlichen, asexuellen und queeren Personen – kurz: LGBTIQA+ – ist noch keine Selbstverständlichkeit. Deshalb bleibt der Kampf für gleiche Rechte, Anerkennung und sichere Räume notwendig.

Unsere Teilnahme am CSD Mittelhessen war Ausdruck unserer Solidarität mit der queeren Community. Gemeinsam mit vielen anderen fordern wir:

  1. Ein Grundgesetz für alle
    Artikel 3 des Grundgesetzes muss endlich erweitert werden. Der Schutz vor Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität muss unmissverständlich verankert sein. Queere Menschen verdienen rechtliche Gleichstellung und gesellschaftliche Anerkennung – ohne Wenn und Aber.
  2. Schützt queere Räume
    Beratungsstellen, Begegnungszentren und queere Initiativen sind lebenswichtige Strukturen. Sie brauchen langfristige und verlässliche Finanzierung, keine temporären Hilfen. Diese Orte sind Schutzräume, Informationsquellen und Ankerpunkte – ihre Existenz darf nicht infrage stehen.
  3. Konsequentes Vorgehen gegen Queerfeindlichkeit
    Hasskriminalität und Hatespeech dürfen nicht weiter toleriert werden. Politik, Behörden und Zivilgesellschaft sind gemeinsam gefordert, queerenfeindlicher Hetze entschlossen entgegenzutreten. Alle Menschen sollen sich sicher fühlen – unabhängig von ihrer Identität oder Orientierung.

Für eine bunte und demokratische Gesellschaft

Mittelhessen bleibt bunt – das haben wir am 14. Juni eindrucksvoll gezeigt. Unsere Unterschiede machen uns stark. Nur gemeinsam können wir rechter Hetze entgegentreten und unsere Demokratie schützen. „Wetzlar erinnert“ und die WALI setzen sich auch weiterhin für ein solidarisches, vielfältiges Miteinander ein – und stehen Seite an Seite mit allen, die sich gegen Ausgrenzung und für Menschenrechte engagieren.

Wir danken allen Beteiligten, Organisator*innen und Mitdemonstrierenden für diesen kraftvollen und inspirierenden Tag. Die Bewegung lebt – und wir sind Teil davon!

Mehr Informationen über den CSD in Mittelhessen erfahrt ihr hier.

Mehr über unser Sozialpolitisches Engagement und über unsere ehrenamtliches Engagement erfahrt ihr über die Links.